Verein
Die Privilegierte Schützengesellschaft von 1461 zu Altenberg e.V.
ist eine der ältesten sächsischen Schützengilden, die bisher als einzige ihren Ursprung durch acht landesherrliche Privilegierungsurkunden bis in das Gründungsjahr 1461 hin belegen kann. Diese Urkunden wurden zwischen 1886 und 1896 von dem Privatgelehrten Dr. Oswald Voigt im Königl. Sächsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden abgeschrieben, wo die Originale 1945 durch Bomben vernichtet worden sind.
Sie überdauerten durch die Fürsorglichkeit des letzten Schützenvorstehers Paul Sommerschuh alle Kriegs – und Nachkriegswirren zusammen mit der ehrwürdigen Schützenfahne von 1864. Die Gesellschaft hat ihre Geschichte bis zurück in die Zeit des 30jährigen Krieges rekonstruieren können.
Hierüber liegt eine 300seitige Chronik mit 74 Abbildungen vor. Alle Schützenkönige seit 1866 sind in dieser Chronik namentlich benannt und der Verlauf der Schützenfeste, die stets nach der Vorgabe der ersten Privilegierung am „Montag nach dem heyligen Pfingstfest“ mit großem Aufwand gefeiert wurden, sind im einzelnen beschrieben worden.
Ein „Schützenstein“ enthält noch die Namen aller 83 Mitglieder aus dem Jahr 1911, als die Gesellschaft Ihr 450tes Bestandsjubiläum feierte. Auch die Schützenkette aus dem späten 18ten Jahrhundert mit vielen Kleinoden des 19ten und 20ten Jahrhunderts befindet sich wieder im Besitz der Gesellschaft. Im 30jährigen Krieg hatten die Altenberger Schützen 1632 ihre wertvolle Kette dem katholischen General Holck als Kontribution überlassen müssen.
Die Priv. Schützengesellschaft von 1461 zu Altenberg ist zur Gründungszeit eine Vereinigung der Bergleute (Heuer) und Bürger (Schützen) zur Verteidigung der Berg – und Grenzstadt Altenberg in jenen unsicheren Zeiten aber auch zur Integration der aus vielen deutschen Landen zur Ausübung des Bergbaus nach Altenberg zugezogenen Fremden gewesen.
Nach schweren Verwüstungen und Pestilenz im 30jährigen Krieg ruhte die Schützengesellschaft für mehr als 80 Jahre, bis sie 1726 durch den Kurfürst von Sachsen und König von Polen, August den Starken erneut privilegiert wurde. Solches wiederholte sich 1945 nach dem II.Weltkrieg, an dessem Ende die Stadt noch nach dem Waffenstillstand am 10.Mai 1945 völlig niedergebrannt wurde.
Erst am 10. August 2001 gründeten neunzehn einwohneramtlich gemeldete Altenberger Bürger nach 56 Ruhejahren die Gesellschaft wieder unter dem Urenkel des letzten Vorstehers, Eckhard Sommerschuh. Derzeit zählt die Gesellschaft bereits 40 Schützenschwestern und Schützenbrüder.