Schützenkette – Mehr zu den „Kleinoden“

 

Bekanntlich haben die Altenberger Schützen ihre erste Schützenkette dem schwedischen General Holck im Jahr 1632 zur Vermeidung einer damals so genannten „Brandschatzung“ übergeben, was sie letztendlich aber nicht vor der totalen Verwüstung der Stadt im dreißigjährigen Krieg schützte.

 

Die hier wieder vorliegende Schützenkette ist nach der Wiederbelebung der Gesellschaft durch August den Starken im Jahr 1727 angelegt worden. Das älteste Kleinod an dieser Kette stammt allerdings erst aus dem Jahr 1817. Es kann damit auch vermutete werden, daß es nach der den Schweden übergebenen Kette noch eine weitere gab und diese hier somit bereits die dritte Kette in der 540jährigen Geschichte der Gesellschaft ist. Die der Kette angehängten 33 „Kleinode“ beschreibe ich in der Reihenfolge im Uhrzeigersinn vom Kettenverschluß (0 Uhr) an, wobei ich mich auf die, soweit vorhanden, Veröffentlichungen zu diesen Kleinoden in den mir vorliegenden Dokumenten beziehe. Vorausschicken möchte ich die Beschreibung des nicht der Kette angehängten separaten Königsstern von 1911: ausgeführt in Silber/Gold (feuervergoldet?). Gestiftet vom damaligen Vorsteher Carl Heinrich Köllner mit umseitiger Widmung: „der priv. Schützengesellschaft Altenberg zum 450jährigen Jubelfest 19. – 22.8.1911 gewidmet von ihrem Kommandanten und Vorsteher Heinrich Köllner.“ Dieser Königsstern wird im „Bote vom Geising“ in der Ausgabe Dienstag, den 22.8.1911 mit dem Bericht über das Jubelfest wie folgt erwähnt.“ Nunmehr erfolgte die Überreichung zahlreicher Geschenke an die Jubelgilde und zwar überreichte….Herr Kommandant Köllner einen Königsstern…“

 

1.) Goethe – Gedenkmünze 1832 – 1932 (GOETHE-TALER): ausgeführt in Silber als Gedenkmünze zu drei Reichsmark (Taler) anläßlich des 100sten Todestages von Johann Wolfgang von Goethe. Der Stifter ist Direktor Albert von den Sächsischen Werken AG, Dresden (SAW), die 1925/26 das Nobelhotel „Berghof Raupennest“ errichten. Er ist in der Chronik (Seite 171) als Ehrengast zum Schützenfest 1932 anwesend und es wird ihm ohne Namensnennung von Vorsteher Sommerschuh für die Stiftung des „Goethe-Talers“ gedankt („Bote vom Geising“ 19.Mai 1932). Der über Jahrhunderte als reichsweites Zahlungsmittel verwendete Reichstaler wird bereits 1871 auf einen Nennwert von drei Mark umgestellt, mit diesem Nennwert von drei Reichsmark wird dieser im Jahr 1932 schon lange vergangenen Talermünze gedacht. Diese Sonderprägungen der Münzanstalten des Deutschen Reiches trägt die Prägeherkunftsbezeichnung E = Dresden. Die Münzrandbeschriftung lautet: „Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten“.

 

 

2.) Kurfürst Johann Georg Gedenkmünze von 1641: Mit der zusätzlich angebrachten Widmung „Zum Andenken an meinen Heimatsort“ und rückseitig „Emil Behr 1641 – 1911“. Diese Silbermünze ist möglicherweise ein noch verbliebenes echtes Zahlungsmittel aus dieser Zeit des 30jährigen Krieges (Thaler?), wenn auch stark reduziert in seinem ursprünglichen Gewicht. Eine gleiche, besser erhaltene Münze aus dem Jahr 1628 gibt es noch ein weiteres mal in gleicher Größe aber in deutlich besserem Erhaltungszustand an der Schützenkette (Nr. 30). Die Münze ist auf der Kopfseite beschriftet mit „IOHAN GEORG D:G: DUXS (Fürst) SAX (von Sachsen) IUL.CL. ET MONT:“ Auf der Rückseite ein Wappen aus zwei zusammengeführten Wappenhälften, rechts das Wettiner Wappen mit Raute, links das Meißner Wappen mit zwei gekreuzten Schwertern, beschriftet mit „1641:SA:ROMANI IMP (Abkürzung für Heiliges Römisches Reich) : ARCHIM:ETELECT:“ (Durch die Abkürzungen heute nicht mehr gebräuchlicher lateinischer Begriffe nicht zu deuten!).

 

 

3.) Zwei Mark Gedenksilbermünze König Albert von Sachsen 1828 – 1902 mit zusätzlich angebrachter Widmung: „Gewidmet von der Schützengilde zu Lauenstein“ und rückseitig „1461 – 1911“ Diese Silbermünze wurde anläßlich des Todes von König Albert im Jahre 1902 herausgegeben von der Prägeanstalt E = Dresden. Die Übergabe anläßlich des 450sten Jubiläums ist im „Bote vom Geising“ am 22.8.1911 wie folgt erwähnt:……… „Schützenverein Lauenstein eine Münze für die Königskette…“

 

 

4.) Hindenburg – Gedenkmünze (genau: Verfassungstaler) 11. August 1919 – 1929 ausgeführt in Silber zum Nennwert von 3 Reichsmark (Taler). Kopfseite im Profil mit unterlegter Beschriftung: „Hindenburg Reichspräsident“ Rückseite: Schwurhand mit umlaufender Schrift: „Treu der Verfassung“ darunter“ 1919 – 1929 11. August“ das war der Verkündungstag der Weimarer Verfassung. Um die „Schwurhand“ graviert „Heinrich Langer 1931 – 1932“. Für die Stiftung dieser Münze dankt wie auch für die Münze zu 1.) Vorsteher Paul Sommerschuh der Schützenmajestät für den Hindenburgtaler („Bote vom Geising“ 19.Mai 1932). Der Verfassungstaler wurde in der Prägeanstalt A = Berlin 1929 hergestellt. Münzrandbeschriftung lautet: „Einigkeit und Recht und Freiheit“.

 

 

5.) Krönungsthaler von 1861 (Preußen) in Silber. Das Kopfbild zeigt König Wilhelm und Königin Augusta von Preußen anläßlich ihrer Inthronisierung im Jahr 1861. Die Rückseite zeigt den Preußischen Adler mit Krone und umlaufend die Buchstaben W R A R, was für „Wilhelmus Rex Augusta Regina“ steht und außen „SUUM CUIQUE“ (Jedem das Seine lat.), sowie darunter „Krönungs Thaler 1861“. Dieser König Wilhelm von Preußen wurde 1871 im Spiegelsaal von Versailles zum ersten Deutschen Kaiser des II.Kaiserreiches (1871 – 1919) als „Kaiser Wilhelm I“ gekrönt. Vorher aber führte er im Jahr 1866 noch Krieg gegen die Österreicher und Sachsen. Gestiftet wurde der „Thaler“ von Eduard Mösche, vermutlich aus Anlaß seiner Zeit als Schützenkönig, die vor 1866 gelegen haben muß, wahrscheinlich im Jahr 1861. Eduard Mösche wird, wie im „Bote vom Geising“ unter dem 29. Mai 1896 beschrieben, anläßlich seines 50jährigen Schützenjubiläums (Schütze seit 1846) von Vorsteher Neumerkel zum Ehrenmitglied ernannt. Siehe auch „Chronik Seite 113). Die Münzrandbeschriftung lautet: „Gott mit uns“.

 

 

6.) Silbergedenkmünze zu 5 Reichsmark „Weltflug Graf Zeppelin 1929“ geprägt in der Münzanstalt Berlin (A) im Jahr 1930. Die Kopfseite zeigt eine stilisierte Weltkugel (vom Nordpol aus gesehen) und das Zeppelinluftschiff. Rundum beschriftet mit „Graf Zeppelin Weltflug 1929“. Die Rückseite zeigt den Reichsadler mit der Beschriftung „Deutsches Reich 1930. 5 Reichsmark“ Auf das Luftschiff ist folgende Widmung graviert:“Gewidmet vom Schützenkönig (Paul) Richter“. Der dresdner Schokoladenfabrikant Paul Richter (Paul der Süße), war 1929 Schützenkönig geworden und gab 1930 sein Amt turnusgemäß ab. Die Münze ist erwähnt im „Bote vom Geising“ vom12.6.1930 und in der „Chronik“ auf Seite 163.

 

 

7.) Vereinsthaler der Freien Stadt Frankfurt von 1858. Der Stifter ist unbekannt. Kopfseite Frauenprofil mit umlaufender Schrift „Freie Stadt Frankfurt“. Rückseite „Ein Vereinsthaler. XXX (30) Ein Pfund Fein.“ Diese Angabe ist vermutlich eine heute nicht mehr bekannte Währungseinheit. Der Vereinsthaler weist auf den „Deutschen Zollverein“ hin. Siehe auch Ziffer 10.) Die Münzrandbeschriftung nicht mehr lesbar.

 

 

8.) Goethe – Gedenkmünze 1832 – 1932 (GOETHE-TALER): ausgeführt in Silber als Gedenkmünze zu drei Reichsmark (Taler) anläßlich des 100sten Todestages von Johann Wolfgang von Goethe (siehe auch 1.). Der Stifter ist Schützenkönig Friseurmeister Erich Knauthe, Kopfseite Goethe im Profil, darunter der Namenszug „Goethe“ Eingraviert um diesen Kopf ist „Gewidmet vom Schützenkönig Erich Knauthe 1934 – 1935“. Rückseite Reichsadler mit umlaufender Schrift „Deutsches Reich, 3 Reichsmark“. Im „Bote vom Geising“ wird über das Schützenfest 1935 am 13.Juni 1935 berichtet:“Schützenkönig Erich Knauthe dankte allen, die ihm seine Regierungszeit verschönten. Das Jahr, in dem er die Königswürde tragen durfte, werde ihm eine Erinnerung für das ganze Leben bleiben. Zum Zeichen der Treue und Anhänglichkeit stiftete er der Königskette ein neues Kleinod: eine Goethe-Gedenkmünze.“ Diese Sonderprägungen der Münzanstalten des Deutschen Reiches trägt die Prägeherkunftsbezeichnung E = Dresden. Die Münzrandbeschriftung lautet: „Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten“.

 

 

9.) König-Albert-Gedächtnismünze Silber zu 5 Mark. Die Münze trägt einen angearbeiteten Münzhalter mit der Widmung auf der Kopfseite „Gew. von J. Neumerkel“ und rückseitig „1903 – 04“. Die Münze selbst stellt auf der Kopfseite das Profil von Sachsens gerade verstorbenen König Albert dar mit der umlaufenden Beschriftung: „Albert König von Sachsen *23.IV.1828 +19.VI.1902“. Die Rückseite zeigt den Deutschen Reichsadler mit der umlaufender Schrift: „Deutsches Reich 1902 * Fünf Mark *“. Die Münze ist geprägt in der Münzanstalt E = Dresden. Im „Bote vom Geising“ ist die Münze nicht erwähnt. Die Münzrandbeschriftung lautet: „Gott mit uns“.

 

 

10.) König Friedrich August von Sachsen 1843 – Vereinsdoppelthaler. Ausgeführt in schwerem Silber. Der Stifter ist A.W. Querner. Kopfseite Profilbild von König Friedrich August Umlaufende Schrift: „Friedrich August v.G.G. (von Gottes Gnaden)“. Rückseite Wettiner Wappen mit umlaufender Schrift: „Zwei Thaler VII eine F.Mark 8½ Gulden. Vereins 1843 Münze“. Diese Münze wurde vermutlich im Jahr ihrer Prägung für die Königskette gestiftet. Sie stammt aus der Prägeanstalt G = Karlsruhe ( Königreich Baden) und war der erste Versuch einer reichseinheitlichen Währung im Zuge des sog. „Zollvereins“ der deutschen Königreiche im 19ten Jahrhundert mit der beginnenden Industrialisierung für den Geltungsbereich Sachsen (Gulden), Thaler (überregional) und Feinmark (F.Mark). Sie war hochwertig und hatte die Kaufkraft von eta DM 500,-/Euro 250,-. Münzrandbeschriftung lautet: „Gott segne Sachsen“.

 

 

11.) Schwere künstlerische Silbermedaille von 1841 mit umlaufenden Eichenkranz und folgender Widmung: „Zum Andenken gewidmet von Johann Christoph Kühnel, Fleischermeister, den 1. Juni 1841.“ Durchmesser 6 cm!

 

 

12.)Schwere künstlerische Hartzinnmedaille (Altenberger Zinnwerkerei) aus 1936. Vorderseite Schützensymbole 1461 – 1936 mit umlaufender Schrift: „Schützengilde 475 Jahre Altenberg.“ Darunter die Olympischen Ringe (Anmerkung: 1936 war das Jahr der Olympiade in Deutschland). Rückseite Widmung:“Vom Jubiläumschützenkönig Karl Adolf Türke im Jahr der Freiheit Pfingsten 1936.“ Darunter die Prägestempel der Altenberger Zinnwerkerei zur Mühlen. Die Medaille ist beschrieben in der „Chronik“ auf Seite 182 unten. Durchmesser 6½ cm!

 

 

13.) Schwere künstlerische Silbermedaille aus 1844. Durchmesser ebenfalls 6½ cm. Vorderseite eine Wassermühle darstellend mit dem darunterstehenden Zunftzeichen eines Mühlenbauers. Rückseite im Eichenkranz folgende Widmung:“Nur aus der Kräfte schön vereintem Streben erhebt sich wirkend erst das wahre Leben. Zum Andenken gewidmet von J.G. Petters 1844.“ Siehe dazu auch Ziffer 23.). Dazu folgender Kommentar: Die Mühlenbauschule in Dippoldiswalde war in jener Zeit führend in Europa. Hierher kamen viele junge Handwerksgesellen aus allen deutschen Landen, von denen dann nach ihrer Meisterprüfung als Mühlenbauer wegen der „schönen sächsischen Mädchen“ einige hierblieben. Der Name Petters läßt auf eine nordwestdeutsche Herkunft inkl. Holland und Dänemark schließen. Ein Petters war in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts Stadtkassierer in Altenberg und der Vorgänger des in der Chronik abgebildeten Stadtkassierers Schulze, Emil Oswald *28.11.1867 +23.12.1948. Die Enkeltochter Schulze, Frau Elfriede Tiedemann, Hamburg, weiß zu berichten, daß ihr Großvater um 1890 bei der Stadtverwaltung Altenberg sein Berufsleben begann und dieser Petters am Ende seines Berufslebens stand. Es ist zu vermuten, daß J.G. Petters Schützenkönig im Jahre 1844 war. Seine hohe Bildung läßt sich aus dem gewählten Zitat ableiten.

 

 

14.) Schwere Silber-König-Johann-Gedenkmünze von 1872. Gestiftet vom Schützenkönig Lehrer Max Höhne, Wilmsdorf (Bruder vom Kaufmann Richard Höhne – zweite Generation) anläßlich seines Königsjahres 1910. Die Münze ist in der „Chronik“ und im „Bote vom Geising“ nicht beschrieben. Der spätere Oberlehrer Max Höhne wird als Ehrenmitglied in der „Chronik“ aber mehrfach erwähnt und überlebt seinen Bruder Richard um Jahrzehnte. Von ihm wird bis zum Jahr 1945 berichtet. Die Münze trägt auf der Vorderseite im Eichenkranz eine Krone mit der Schrift 1822 10.November 1872 zur Goldenen Hochzeit von König Johann, Danteübersetzer, Schloßbewohner von Weesenstein und König von Sachsen und seiner Frau Amalie. Geprägt in der Münzanstalt B = Hannover. Rückseitig im Profil König Johann und seine Ehefrau Amalie mit umlaufender Schrift „Johann König, Amalie Königin von Sachsen“

 

 

15.) Krönungsthaler von 1861 (Preußen) in Silber. Das Kopfbild zeigt König Wilhelm und Königin Augusta von Preußen anläßlich ihrer Inthronisierung im Jahr 1861. Die Rückseite zeigt den Preußischen Adler mit Krone und umlaufend die Buchstaben W R A R, was für „Wilhelmus Rex Augusta Regina“ steht und außen „SUUM CUIQUE“ (Jedem das Seine lat.), sowie darunter „Krönungs Thaler 1861“. Siehe auch Münze Nr. 5.) Diese Münze trägt auf der Seite des Profilbilds folgende zusätzliche Gravur:“August Mutze, Feldwebel, Schützenkönig 1889. Mit diesem Beleg muß die „Chronik“ in ihrer Aussage für das Jahr 1889 Carl Estler, für die bisher kein Beleg außer dem zugeordneten Gedicht vorlag, korrigiert werden. Die Schützenkette hat an ihrem unteren Punkt (entsprechend Uhrziffernblatt 6 Uhr) einen

 

 

16.) künstlerisch gearbeiteten Verschluß mit der Gravur „Carl Liebisch König 1884“. Dieser Klempnermeister Carl Liebisch war mehrfach Schützenkönig, sein Verschluß wurde wahrscheinlich nachträglich als Halterung in die wesentlich ältere Kette eingearbeitet für das wohl älteste Kleinod, den

 

 

17.) Königsstern von 1817 mit der Gravur: „Andenken 1817 von Richter“

 

 

18.) darunter angebracht ein künstlerisch als Königsstern gearbeiteter Wappenträger für das Stadtwappen von Altenberg aus dem Jahr 1886. Diese Medaille wurde anläßlich des gerade von Doktor Oswald Voigt wiederentdeckten 425sten Jubiläums von der „Stadtgemeinde Altenberg“ gewidmet. Rückseitig enthält dieses Kleinod folgende Gravur: „Der hiesigen priv. Schützengilde zur 425 jähr. Jubelfeier 1886“. Aus der „Chronik“ wissen wir, daß diese Jubelfeier wegen der Unmöglichkeit, in kurzer Zeit ein umfangreiches Stadtfest zu organisieren, erst im Jahr 1887 stattfindet. Der Königsstern ist in der „Chronik“ auf Seite 106 wie folgt erwähnt: „Herr Bürgermeister Schönherr überreichte mit herzlichen Worten namens der Stadtgemeinde einen höchst geschmackvoll gearbeiteten silbernen Königsstern mit gravierter Widmung,……“

 

 

19.) Gedenkmünze anläßlich des Todes von Friedrich August II. den 9. August 1854. Die Silber-Gedenkmünze trägt keinen Stifternamen. Auf der Kopfseite das Bildnis des genannten Königs mit der umlaufenden Schrift: „Friedrich August II, König von Sachsen + den 9.August 1854″. Rückseitig ist im Eichenkranz folgender Bibelspruch aufgetragen“ Er saete Gerechtigkeit und erntete Liebe * Hosea Kapitel X Vers 12.“ Münzrandbeschriftung lautet: „Eine Feine Mark“.

 

 

20.) Künstlerisch gestaltete Silbermedaille, Durchmesser 6 cm mit Schützenzelt, untergehender Sonne und einem im Profil herausgehobenen Schützenkönig. Umlaufende Schrift „Zum Andenken Carl Gottlob Behr. Am 9. Juni 1840“. Rückseitig hat der Silberschmied seinen Namen hinterlassen mit „O. Zeitz fec.“ (fecit = hat es gemacht in lat.),

 

 

21.) Schwere Silber-König Johann-Gedenkmünze von 1872. (siehe auch Nr. 14.) Gestiftet vom dreifachen Schützenkönig 1887/1901/1909 Kaufmann Hermann Behr. Die Münze ist in der „Chronik“ und im „Bote vom Geising“ nicht beschrieben. Sie trägt auf der Vorderseite im Eichenkranz eine Krone mit der Schrift 1822 10.November 1872″. Rückseitig im Profil König Johann und seine Ehefrau Amalie mit umlaufender Schrift „Johann König, Amalie Königin von Sachsen“. In diese Rückseite ist nachträglich eingraviert: „Hermann Behr jun. 1887“. Auf die Münze ist später eine Halterung aufgearbeitet, in der die drei Jahre 1887, 1901 und 1909 auf die dreifach errungene Königswürde hinweisen. Hermann Behr jun. hat offensichtlich bereits 1887 diese Münze gestiftet, denn im Königsjahr 1909 bezeichnet ihn der „Bote vom Geising“ als Hermann Behr sen.

 

 

22.) Kurfürst Johann Georg Gedenkmünze von 1645: Mit der zusätzlich angebrachten Widmung „C. Liebisch 1884“. Diese Silbermünze in größerer Ausführung als die der gleichen Zeit zugehörenden Münzen Ziffer 2.) und 30.) ist möglicherweise ein noch verbliebenes echtes Zahlungsmittel aus dieser Zeit des 30jährigen Krieges (Thaler?). Die Münze ist auf der Kopfseite beschriftet mit „IOHAN GEORG D:G: DUX (Kurfürst) SAX (von Sachsen) IVL CLIV CLIV. MONTI:“ Auf der Rückseite ein Wappen, zusammengesetzt aus den Wappen allen der Herrschaft des Kurfürsten unterliegenden Landesteilen „1645:SA:ROM. IMP: ARCHIM: ETELECT:“ (Durch die Abkürzungen heute nicht mehr gebräuchlicher lateinischer Begriffe nicht zu deuten!). Sie wurde zusammen mit dem unter der Ziffer 16.) beschriebenen Kettenverschluß im Jahr 1884 gestiftet.

 

 

23.) König Friedrich August von Sachsen 1843 – Vereinsdoppelthaler. Ausgeführt in schwerem Silber. Siehe Ziffer 10.) Der im Münzanhänger genannte Stifter ist Gottlob Petters. (siehe auch Ziffer 13.).

 

 

24.) Silbergedenkmünze zu 5 Reichsmark Gotthold Ephraim Lessing 1729 – 1929. Auf der Rückseite der Münze ist der Reichsadler mit umlaufender Schrift „Deutsches Reich * 5 Reichsmark“ aufgetragen, zusätzlich eingraviert „Max Heymann 1920 – 21“. Die Kopfseite zeigt das Profilbild von Lessing mit der oben wiedergegebenen Schriftprägung. Es ist anzunehmen, daß Schmiedemeister Max Heymann die erst im Jahr 1929 herausgegebene Münze der Prägeanstalt E = Dresden später nach seiner Königszeit zur Erinnerung an diese der Schützenkette gestiftet hat. Im „Bote vom Geising“ ist sie nicht erwähnt.

 

 

25.) König Friedrich August von Sachsen 1849. (Größere Ausführung der Münze siehe Ziffern 23.), Ziffer 13.) und Ziffer 10.) Ausgeführt in Silber. Beschriftung und Ausführung Kopfseite siehe Ziffer 10.). Der Stifter ist unbekannt. Rückseite Wettiner Wappen mit umlaufender Schrift:“Ein Thaler XIV eine F.M. 1849″ Diese Münze wurde in der Prägeanstalt F = Stuttgart hergestellt. Münzrandbeschriftung: „Gott segne Sachsen“.

 

 

26.) Adolf Hitler Gedenkmünze mit Münzaufhänger 1938. Der Münzaufhänger trägt die Beschriftung „Karl Drechsler 1938 – 1939“ und wurde von diesem zur Erinnerung an seine Königszeit der Kette gestiftet. Die Kopfseite trägt das Profil von Hitler mit der umlaufenden Beschriftung: „Der Einer und Führer aller Deutschen“. Rückseite kaiserlicher Reichsapfel mit Kreuz (Insignie des I. Deutschen Kaiserreiches, des so genannten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation), links eingeschlagen das Datum 13.3.1938 („Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich) rechts das Datum 29.9.1938 („Anschluß“ des Sudetenlandes). Umlaufend die Schrift: „Das Grossdeutsche Reich ist erstanden“. Die Münze ist im „Bote vom Geising“ nicht erwähnt.

 

 

27.) Kaiser Wilhelm I Gedächtnissilbermünze von 1897 mit Münzaufhänger. Diese Silbermünze wurde 1897 zum hundertjährigen Geburtstag des ersten Deutschen Kaisers im II. Kaiserreich von 1871 herausgegeben. Sie zeigt auf der Kopfseite das Brustbild von Kaiser Wilhelm I. mit umlaufender Beschriftung: „Kaiser Wilhelm I. im neunzigsten Lebensjahre.“ In diesem neunzigsten Lebensjahr übergab er die Regierungsgeschäfte seinem schwerkranken Sohn Kaiser Friedrich, dem sogenannten „99 Tage Kaiser“, der 1888 verstarb. Die Regierungsgeschäfte gingen auf seinen Sohn, den noch jungen Kaiser Wilhlem II. über, der den legendären Reichskanzler Bismarck entließ und bis zum unglücklichen Ende des II. Weltkrieges im Jahr 1919 nicht immer mit glücklicher Hand das Deutsche Kaiserreich regierte. Die Rückseite zeigt ein Reiterstandbild Kaiser Wilhelms (am „Deutschen Eck“ in Koblenz?) mit der umlaufenden Beschriftung: „Zur Hundertjahr Geburtstagsfeier S.M. (seiner Majestät) Kaiser Wilhelm D:GR: (der Große) 22. März 1797 – 1897. Die Münze hat einen Münzaufhänger. Dieser trägt die Beschriftung: „gew. von E,Schöne 1897“. Ernst Schöne, Hotelbesitzer „Stadt Dresden“ gedenkt mit dieser Münze seiner Zeit als Schützenkönig von 1896 bis 1897. Die Münze ist im „Bote vom Geising“ nicht erwähnt. Münzrandbeschriftung: „Gedenkmünze“.

 

 

28.) Silbergedächtnistaler (3 Reichsmark) Freiherr vom Stein 1831 – 1931. Die Kopfseite dieser Silbermünze zeigt das Profil des preußischen „Reformers“ Freiherr vom Stein mit umlaufender Beschriftung: „Ich habe nur ein Vaterland und das heisst Deutschland“. Darunter eingraviert und in schwarz unterlegt: „Gewidmet vom ehemaligen Schützenschreiber Hermann Schelle 1932“. Der Anlaß zu dieser Stiftung ist in der „Chronik“ beschrieben auf Seite 170 oben. Die Rückseite der Münze zeigt den Reichsadler mit umlaufender Schrift „Deutsches Reich * Drei Reichsmark“. Links neben dem Adler die Jahreszahl 1831, rechts 1931. Münzrandbeschriftung: „Einigkeit und Recht und Freiheit“, die dritte Strophe aus Hoffmann von Fallerslebens „Deutschlandlied“, heute die Nationalhymne der Deutschen. Die Münze trägt als Herkunftsbezeichnung den Buchstaben A = Berlin.

 

 

29.) Kaiser Wilhelm II. Gedächtnissilbertaler (3 Mark) zum 25jährigen Thronjubiläum 1913. Die Kopfseite zeigt das Profil von Kaiser Wilhelm II. mit umlaufender Schrift: „Wilhelm II * Deutscher Kaiser * König von Preussen 1888 – 1913“ Die Rückseite zeigt den Reichsadler mit der umlaufenden Schrift „Deutsches Reich 1913 * Drei Mark *“. Prägeanstalt A = Berlin. Die Münze hat einen in Silber angebrachten Münzaufhänger mit der Namensbeschriftung „Carl Seitz“, umseitig „1913“. Die Münze ist Teil einer aus 3 Stücken bestehenden Stiftung (siehe auch Ziffern 31.) und 32.)). Im „Bote vom Geising“ wird in der Ausgabe vom 26. Februar 1914 anläßlich des Berichts über die Jahresgeneralversammlung folgendes hierzu berichtet: „Nachträglich sei erwähnt, daß im November der Schützengesellschaft von ihrem Mitgliede, Herrn Apothekenbesitzer Carl Seitz, für die Königskette 3 Denkmünzen gestiftet worden sind und zwar die im Vorjahr anläßlich der Hundertjahrfeier (siehe Münze Nr.:32.), des Regierungsjubiläums des Kaisers (die hier beschriebene) und der Weihe des Völkerschlachtdenkmals (siehe Münze Nr.:31.) neugeprägten Dreimarkstücke.“ Apotheker Seitz war passives Mitglied der Priv. Schützengesellschaft und ist als solches auf dem Schützenstein von 1911 verewigt. Er stirbt 1945. Die vom Münzträger teilweise abgedeckte Münzrandbeschriftung lautet „Gott mit uns“.

 

 

30.) Kurfürst Johann Georg Gedenkmünze von 1628: Mit zusätzlich angebrachtem Münzhalter und Widmung „Bauernfeind, z. 475 Jubil. 1936“. Diese Silbermünze ist bereits unter den Ziffern 2.) und 22.) beschrieben, aber älteren Prägedatums und in deutlich besserem Erhaltungszustand. Eine Münzrandbeschriftung in alter Schrift: „Johann Caspar Koch geborn den 4 Februar 1669 Hanns Caspar Belriht Taufbath (Taufpate)“ weist diese Münze als ein früheres Taufgeschenk aus. Die Münze ist in der „Chronik“ auf Seite 238 Absatz 2 unten erwähnt.

 

 

31.) Völkerschlacht Silbergedenktaler von 1913. Die Kopfseite zeigt die Ansicht des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig mit umlaufender Schrift: „18. Oktober 1813 = 1913. Die Rückseite zeigt den Reichsadler mit der umlaufenden Schrift „Deutsches Reich 1913 * Drei Mark *“. Prägeanstalt E = Dresden. Die Münze hat einen in Silber angebrachten Münzaufhänger mit der Namensbeschriftung „Carl Seitz“, umseitig „1913“. Die Münze ist Teil einer aus 3 Stücken bestehenden Stiftung (siehe auch Ziffern 29.) und 32.). Zu Apotheker Carl Seitz siehe auch Ziffer 29.). Münzrandbeschriftung lautet: „Gott mit uns“.

 

 

32.) Napoleonische Befreiungskriege – Silbergedenktaler von 1913. Die Kopfseite zeigt eine zeitgenössische Darstellung einer „Mobilmachungszene“ mit der umlaufenden Beschriftung: „Der König rief und alle alle kamen.“ Darunter „Mit Gott für König und Vaterland 17.3.1813“. Die Rückseite zeigt einen im Flug befindlichen Adler, der eine Schlange am Boden schlägt mit der umlaufenden Schrift „Deutsches Reich 1913 * Drei Mark *“. Prägeanstalt ohne Kennzeichnung. Die Münze hat einen in Silber angebrachten Münzaufhänger mit der Namensbeschriftung „Carl Seitz“, umseitig „1913“. Die Münze ist Teil einer aus 3 Stücken bestehenden Stiftung (siehe auch Ziffern 29.) und 31.)). Zu Apotheker Carl Seitz siehe Ziffer 29.). Münzrandbeschriftung lautet: „Gott mit uns“.

 

 

33.) Rheinlandthaler von 1925. Vorderseite die Zahl „3“ darunter Reichsmark umlaufender doppelter Eichenkranz. Rückseite: Reichsritter mit Adlerwappen im Schild, umlaufende Schrift: „Deutsches Reich * Jahrtausendfeier der Rheinlande *“. Nachgraviert und mit schwarzer Schrift ausgelegt: „Max Seifert, Bäckermeister.“ Dieser Schützenkönig von 1925 stiftet diesen „Rynischen Gulden“ auf der Mitgliederversammlung am 26.1.1927 zur Erinnerung an seine Königszeit („Chronik“ Seite 157 oben).